Lichter in der Nacht

René Christen: Lichter in der Nacht (Teil 1)
René Christen: Lichter in der Nacht (Teil 1)

Wenn man die Offenbarung an Johannes liest, dann kann es durchaus passieren, dass man um die Herzgegend etwas Kühles fühlt. Denn da ist von kosmischen Katastrophen die Rede, bei denen Milliarden von Menschen sterben werden! Gewaltige Erdbeben werden beschrieben, Kometeneinschläge, Naturkatastrophen, die unser Vorstellungsvermögen niemals fassen kann. Und es ist gewiss kein Zufall, dass eine Stelle aus dem 6. Kapitel im berühmten Film «Ghostbusters» aus dem Jahr 1984 erwähnt wird. Raymond und Winston sind mit dem Auto unterwegs, als sie auf das Weltende zu sprechen kommen. Dabei erwähnen sie den 12. Vers: «Und die Sonne wurde finster wie ein schwarzer Sack, und der Mond wurde wie Blut.» Die beiden Geisterjäger entschlossen sich darauf, etwas Musik zu hören und an etwas anderes zu denken…

Droh- oder Frohbotschaft?
Ist die Offenbarung eine Drohbotschaft, vor der wir uns fürchten müssen? «Nein», sagt René Christen, der Autor des neuen Buches «Lichter in der Nacht». Für den bekannten Theologen und Prediger ist die Offenbarung nicht Droh- sondern Frohbotschaft. Erlösung stehe im Mittelpunkt des letzten Buches der Bibel, davon ist Christen überzeugt. Denn Gott wendet sich den Menschen immer und immer wieder zu, er will retten, nicht vernichten. So ist im siebten Kapitel von einer grossen Menschenmenge aus allen Erdteilen die Rede, die laut ruft: «Die Rettung kommt von unserem Gott». Auch kurz vor der ganz grossen Katastrophe treten noch einmal zwei mächtige Missionare auf, die Zeugen, später auch Leuchter genannt werden. Sie rufen die Menschen zur Umkehr auf; zu ihrem eigenen Schutz sind sie mit ausserordentlichen Fähigkeiten ausgestattet, sie können das Wetter verändern und sich wirksam vor Angriffen schützen. Christen sieht in all diesen Hilfen zur Bewahrung Lichter der Rettung in einer sich zunehmend verdunkelnden Nacht. Deshalb trägt sein Buch den Titel «Lichter in der Nacht», aber auch wegen der altgriechischen Bezeichnung, apokalypsis. «Übersetzt: Aufdeckung, Enthüllung. Was im Dunkeln war, soll jetzt enthüllt werden. Licht statt Dunkelheit. Lichter in der Nacht!»

Die vergessenen Symbole
Wer in der Offenbarung zu lesen beginnt, stösst schon nach wenigen Absätzen auf Schwierigkeiten. Das liegt einerseits daran, dass wir einen 2000 Jahre alten Text vor uns liegen haben. Er richtete sich bei der Abfassung an Menschen aus dem ersten Jahrhundert in Kleinasien. Eine Zeit also, die uns fremd ist. Nur schon eine 100 Jahre alte Zeitung können wir ohne geschichtliche Erläuterungen kaum mehr verstehen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Apostel Johannes häufig eine Symbolsprache verwendet, die auf Leser der Gegenwart unverständlich und seltsam wirkt. Was zum Beispiel hat es zu bedeuten, wenn Jesus mit schneeweissem Haar und mit einem Schwert im Mund beschrieben wird? Oder was sollen wir davon halten, wenn ein Engel Johannes auffordert, ein Buch zu essen, das zwar süss schmeckt, sich dann aber als eine Art Magenbitter herausstellt. Denn nach dem Verzehr krampfte sich Johannes der Magen zusammen! 

Vier Schlüssel
René Christen gibt dem Leser vier Schlüssel in die Hand, mit denen die Offenbarung besser verstanden werden kann. Er sieht sein Buch als theologischen Beitrag, der auch für Laien zugänglich ist. Für Christen ist es wichtig, dem Verfasser Johannes über die Schulter zu schauen, während dieser schreibt. Dies bedeutet: Verstehen lernen, was der Apostel sagen wollte, die Bedeutung des Textes zur Zeit der Niederschrift sorgfältig im historischen Kontext analysieren und für unsere Zeit wieder verstehbar machen. Christen betont aber auch, dass es nicht möglich sei, alles in der Offenbarung verstehen zu können. Dies dürfe aber nicht als Nachteil gesehen werden: «Zu diesen Grenzen stehen, ist befreiend und bewahrend. Es befreit vor der Verkrampfung, alles erklären und verstehen zu müssen. Es bewahrt vor einer wilden Spekulation, die uns in Unwahrheiten manövriert.»

Werfen wir nun einen Blick die die vier Schlüssel, die sich bei der Lektüre als enorm hilfreich erweisen: Der erste Schlüssel steht für die erklärende Sprache: Manche Symbole oder Aussagen werden vom Verfasser der Offenbarung selbst erklärt oder eine passende Erläuterung findet sich in einem anderen Buch der Bibel. Der zweite Schlüssel hilft, Symbole zu verstehen, die einen alttestamentlichen Bezug haben, wie etwa die Versiegelung, mit der Menschen markiert und beschützt werden. Mit der zeitgeschichtlichen Sprache setzt sich der dritte Schlüssel auseinander, der den Leser mit dem alltäglichen Sprachgebrauch zur Zeit der Niederschrift vertraut macht. Der letzte Schlüssel ist zugleich der schwierigste in der Anwendung, denn er kann helfen, die oftmals abstrakte und skizzenhafte Sprache besser zu verstehen. Christen erwähnt als Beispiel die Heuschrecken aus dem 9. Kapitel, die nicht gegenständlich, sondern surreal, fantasieartig zu verstehen seien.

Die Sache mit dem Chip
Die Offenbarung wurde, wie schon erwähnt, vor 2000 Jahren auf der Insel Patmos aufgeschrieben. Johannes wurde ein Blick in eine weit entfernte Zukunft gewährt. Unsere Gegenwart ist ein kleiner Punkt, irgendwo auf der Zeitachse zwischen dem Abfassen und dem Eintreffen der Prophezeiungen. Einige der Aussagen der Offenbarung sind verblüffend zeitgemäss! Etwa wenn ein Engel so laut ruft, dass die ganze Erde ihn hören kann oder er von allen Menschen des Erdballs gesehen wird.  Im Zeitalter des Internet und des Smartphones ist dies überhaupt kein Problem mehr! Wenn ein «Rover» der NASA auf dem Mars landet, dann sind Millionen von Zuschauern per Livestream zugeschaltet. Und wenn im Kapitel 13 steht, dass dereinst nur noch kaufen und verkaufen kann, wer ein bestimmtes Zeichen an der Hand oder auf der Stirn trägt, dann denken wir unweigerlich an NFC Chips und an die bargeldlosen Bezahlverfahren die heute schon zum Alltag gehören. Noch ein Beispiel: Beim Blasen der sechsten Posaune ist von Kriegspferden die Rede, die Feuer, Rauch und Schwefel speien. Unsere moderne Waffen- und Raketentechnik kann das alles problemlos vollbringen!

Die Offenbarung befreit
Wer das Buch von René Christen liest, macht mehrere spannende Erfahrungen. Er hat zuerst ein Buch kennengelernt, das in jüngster Zeit leider nur noch wenig Aufmerksamkeit bekommt. Und er kann besser verstehen, worum es eigentlich geht. Es ist eine tröstliche Erfahrung, die die Offenbarung vermittelt: Wer an Jesus Christus glaubt, wird frei – frei von Sünden, weil Jesus für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist; es gibt kein Hindernis mehr auf dem Weg zu Gott. Die Sünde, die von Gott trennt, ist weggenommen! Ebenso tröstlich ist die Erkenntnis, dass Gott nicht ewig dem Treiben auf dieser Erde zusehen wird. Er hat einen Plan und wird diesen auch ohne Wenn und Aber ausführen. Deshalb sagt der Engel zu Johannes: Ich werde dir zeigen, was geschehen muss! Die Offenbarung zu lesen ist tröstlich und ermutigend, weil der Leser lernt, dass er Gott nicht gleichgültig ist. Gott liebt jeden Menschen, er wünscht sich, dass wir ihm unser Leben anvertrauen und hat für jeden  von uns einen einzigartigen Plan – für unser Leben hier auf der Erde und für unsere Zukunft in der Ewigkeit.

Christen, René: Lichter in der Nacht
Die Offenbarung an Johannes auf dem Bibelserver (Neue Genfer Übersetzung)

17 Jahre @SolNet

Das Speichern und Laden von Programmen und Dateien mit einer Commodore Datasette war nun wirklich kein Vergnügen! Selbst kleine BASIC Programm benötigten mehrere Minuten, um den Weg von der Musikkassette zum Speicher des Commodore 64 oder VC 20 zu finden. Wenn überhaupt – Lesefehler gab es fast jeden Tag. Und wenn aus der Datasette plötzlich ein leises Rattern zu hören war, dann wusste man genau: Aus ist’s! Weil sich das Band im Getriebe verheddert hat! Und als ob damit nicht alles schon schlimm genug wäre, kommt noch die knifflige Aufgabe des Positionierens dazu! Waren die gewünschten Daten nicht am Beginn des Bandes abgelegt, dann musste mit Hilfe des nicht besonders genauen Zählers vorwärts gespult werden! Wehe, man schob das Band auch nur einen Zentimeter zu weit vor!

Commodore Datasette 1530
Commodore Datasette 1530. Bild: Wikipedia/Toni Saarikko

Aber, es hat trotzdem Spass gemacht! Das Hantieren mit «Tapes» gehörte zu unseren ersten Erfahrungen mit dem Homecomputer. Und wir bekamen die Sache in den Griff. Wir schrieben eigene Programme, die nicht nur Adressen, sondern auch Buchhaltungsdaten, Texte für die Schule und noch einiges mehr auf Band speicherten – und wieder zurück holten. Irgendwie verblüfft mich dies bis heute.

Heute ist alles ganz anders, heute gibt es SSD, Solid-State-Drive! SSD ist aber kein Laufwerk mit mechanischen Teilen mehr, es ist ein Festkörperspeicher, der die Informationen auch dann behält, wenn es keinen Strom gibt (deshalb auch nicht-flüchtiger Speicher genannt).  Und SSD ist rasend schnell, in bezug auf die Geschwindigkeit lässt es die gute alte Festplatte weit hinter sich. So kommt es, dass heute im Server immer häufiger SSD Speicher verbaut werden, nicht mehr Festplatten. Ach die Harddisk wird vermutlich irgendwann von der Bildfläche verschwinden. So wie die Datasette. 

Server müssen heute schnell sein. Niemand wartet gerne, bis er am Bildschirm oder auf dem Smartphone die gewünschte Information sieht. Wir haben deshalb auch alle Webserver auf SSD umgestellt. Dies ist eine der wichtigen Veränderungen, die mir für das Jahr 2019 in den Sinn kommt. Ein weiteres Ereignis, das mit in Erinnerung bleiben wird, ist eine Namensänderung: Die Programmiersprache Perl heisst jetzt Raku! Die Macher der Sprache haben das so entschieden um zu unterstreichen, dass Raku eine Neuentwicklung ist – nicht die Nachfolgeversion von Perl 5, die lange als Perl 6 bezeichnet wurde. Perl/Raku ist ein geniales Softwareprojekt. Viele Scripting Aufgaben lassen sich mit wenigen Programmzeilen realisieren. Hier ein kleines Beispiel,  Anzeigen aller Zeilen einer Textdatei: open H, „text.txt“; print join(“, <H>); close H; Gerade das Verändern von Textdateien ist eine der Stärken von Perl. Und bei der Prozessautomatisierung eine häufig gestellte Aufgabe. Oft werden wichtige Informationen von Partnern in allen möglichen Formaten angeliefert: Excel Tabelle, Mail Anhang, JSON, XML und so weiter! Mit wenigen Perl Zeilen verarbeiten wir diese Dateien und speichern sie in unserer zentralen Datenbank. 

Apropos Datenbank, das RDBMS der Stunde bleibt für mich PostgreSQL. Gerade grosse Datenbanken sind bei PostgreSQL bestens aufgehoben. Immer wichtiger wird das Verlegen der Programmlogik direkt in die DB mit Stored Procedures und Triggern. Hier wiederum ein kleines Beispiel: Wenn ein Trouble Ticket (Störungsmeldung) verändert wird, dann muss der vorhergehende Zustand für das Protokoll festgehalten werden, so dass  Besucher die einzelnen Schritte einer Problemlösung nachvollziehen können: Ticket Eröffnung, Suche nach Problem, Lösung in Arbeit, Störung behoben, Ticket geschlossen. Nun könnte ein Script in Perl, PHP oder Java erstellt werden, das diese Aufgabe übernimmt. Viel besser ist es aber, einen Trigger zu erstellen. Hier ein Beispiel für das andere Datenbanksystem, das wir nutzen, MySQL:

CREATE TRIGGER tickets_before_update
BEFORE UPDATE ON tickets FOR EACH ROW
BEGIN
  INSERT INTO tickets_history (ticketid, status, ende, massnahme)
  VALUES (OLD.id, OLD.status, OLD.ende, OLD.massnahme);
END

Apropos Geschwindigkeit, die wird auch beim Webserver immer wichtiger, zumal Google die Antwortzeiten auswertet und für das «Ranking» berücksichtigt. Neben SSD bieten wir neu auch HTTP/2 und GZIP (mod_deflate) als Standard. HTTP/2 reduziert beim Transfer die Latenz, mehrere Dateien werden zusammengefasst und als Paket an den Client geliefert. Mit dem GZIP Modul von Apache werden die Dateien vor dem Transfer komprimiert. Gerade bei langsamen Netzverbindungen zahlt sich diese Massnahme aus. 

55… and counting!
Es ist schon einige Jahre her, da wurde auf meinem bevorzugten Techblog (slashdot.org) diskutiert, wie alt ein Programmierer werden darf. Ein Kommentator schrieb damals „33… and counting“, 33-35 Jahre galten schon damals als eine Art Obergrenze. Danach ist Schluss, der Coder muss entweder die Karriereleiter hoch gestiegen sein oder den Job gewechselt haben! Warum eigentlich? Natürlich lässt die geistige Leistungsfähigkeit mit dem Alter nach, das braucht nicht schöngeredet zu werden. Softwareentwickler sind fast täglich mit neuen Herausforderungen konfrontiert, sie müssen beweglich und flexibel bleiben, von ihnen wird abstraktes Denken auf hohem Niveau erwartet. Ich bin jetzt 55 Jahre alt und habe immer noch Spass daran, Programme in Perl, PHP oder ANSI C zu entwickeln. Auch in diesem Alter ist es möglich, an fünf Tagen in der Woche zu programmieren, 8-10 Stunden am Tag, wenn es sein muss. Natürlich merkt man das am Abend; alles andere wäre Selbstbetrug! Aber wer fit bleibt, regelmässig Sport treibt, auf gesunde Ernährung achtet und sich während der Freizeit entspannt, bleibt leistungsfähig.

Die Zukunft ist gefaltet – und wird wieder kleiner
«In fünf Jahren wird es das Smartphone, so wie wir es heute kennen, nicht mehr geben», dies sagt nicht irgendwer, sondern Samsung, einer der grössten Hersteller für Smartphones! Was ist in die Südkoreaner gefahren? Natürlich will der Konzern nicht weniger Geräte verkaufen, er will eher die geneigte Kundschaft darauf einstimmen, dass Smartys in naher Zukunft etwas anders aussehen und auch anders bedient werden. Gemeint ist aktuell vor allem das faltbare Smartphone. Warum falten? Ganz einfach, das Smartphone benötigt dann weniger Platz bei gleichbleibend grossem Display – das ist wunderbar! Das Smartphone wird in Zukunft ohnehin seltener gesehen werden – wenn man den IT Auguren glauben will. Viele Aufgaben können am Handgelenk erledigt werden, mit der Smartwatch. Oder mit einem Ring am Finger, dem Motiv Ring zum Beispiel.

Drei Schritte vor, einer zurück
Fortschritt und Entwicklung sind keine linearen Prozesse, es gibt Techniken, die sich nicht bewähren, oder für die die Zeit noch nicht gekommen ist. Ein gutes Beispiel dafür ist die Digitaltelefonie, sie gibt es seit den späten 90er Jahren; aber damals konnte sie sich noch nicht durchsetzen, nicht nur wegen der fehlenden Bandbreite. Die Zeit war einfach noch nicht reif dazu! Heute liefert Googles Datenbrille „Glass“ ein gutes Beispiel. Denn im Moment sorgt sie in der Wahrnehmung der meisten Menschen eher Misstrauen und Verunsicherung. Zu gross ist die Angst, dass Glass als Überwachungskamera missbraucht wird. In fünf oder zehn Jahren werden Datenbrillen vermutlich so normal sein wie Smartphones oder Kopfhörer! Genau so wie die Drohen, die über unsere Köpfe schwirren und ein Amazon Paket zustellen. Oder die Autos, in denen es kein Lenkrad mehr gibt.

Jodellieder und ein Schnapsbrenner

Der Jodlerklub Grosshöchstetten zeigte an seinem Konzert in der Mehrzweckhalle Obergoldbach sein ganzes Können! Auch die Theaterleute überzeugten

In der Mehrzweckhalle Obergoldbach war kein Platz mehr frei, als Miriam Schafroth das erste Lied anstimmte, Bärglerfründe von Adolf Stähli. Und schon vom ersten Takt an begeisterten die 32 Männer mit ihrem musikalischen Können. Wenn es im Lied Alphornruef auf der Alp vernachtet, dann singt der Chor spannungsvoll im Pianissimo, der Zauber der Abenddämmerung wird hör- und fühlbar. Dann aber, zum Beispiel im Schwendifluehjutz von Simon Hefti, kommen die kräftigen Jodlerstimmen voll zur Geltung! Ein lebensfroher Jutz folgt dem nächsten, der Wechsel in ein strahlendes Fortissimo gelingt mühelos. Mit dem Schwendifluehjutz hat der Jodlerklub auch die Juroren am Berner Jodlerfest in Brienz vom vergangenen Juni überzeugt. Der Vortrag erhielt die Bestnote. Als Gastformation trat das Familienquartett Schafroth-Hofer auf. Das Quartett zeigte sich vielseitig und stimmte Eigenkompositionen von Miriam Schafroth an, aber auch den Klassiker De Bärge zue von Jakob Ummel.

Schnaps, Geld und Liebe
Nach dem Konzert öffnete sich der Vorhang für das Theater: Der Häfelibrönner vo Bätziwil, ein fröhlicher Dreiakter von Josef Brun. Alles dreht sich um Heiri Schlatter, der illegal Schnaps brennt und nicht gerade durch Liebenswürdigkeit glänzt. Auch zwei aufdringliche Heiratsanwärterinnen finden keinen Zugang zum launischen Häfelibrönner, der um des Geldes willen auch seine beiden Töchter daheim behalten will! Erst ein Gefängnisaufenthalt öffnet sein Herz für die Wünsche der Töchter – und für die Liebe. Ein Theater zum Lachen, aber auch zum Nachdenken, variationsreich gespielt von der vereinseigenen Theatergruppe.

Drei Monate Ubuntu Desktop

Meine erste Linux Installation habe ich irgendwann im Jahr 1991 gemacht, aber es war eine eher etwas mühsame Angelegenheit. Die «Distribution» bestand aus 22 Disketten, die ich bei einem Online Versand bestellt hatte. Und das Installationsprogramm war ein einfaches Shellscript, das die Dateien auf die Festplatte kopierte und einige grundlegende Konfigurationsdateien generierte. Das wars! Den grafischen Desktop brachte ich nicht zum Laufen, dafür aber gelang es mir, per Dialup Modem eine Internetverbindung herzustellen. Dann erst, ab 1993, kamen Slackware, SuSE Linux und Redhat, die alles viel einfacher machten! Die Installation war jetzt kein Abenteuer mehr, nur noch ein Frage/Antwort Prozess, der nach einigen Minuten erledigt war. Gleichgeblieben ist indes die Begeisterung für Linux auf dem Desktop. Damals wie heute bedeutete es ein Stück Freiheit; die Möglichkeit also, auf dem Computer jederzeit genau das zu tun, was möchte! 

Von Arch Linux zu Ubuntu
Vor drei Monaten habe ich nach mehr als 10 Jahren von Arch Linux auf Ubuntu Desktop gewechselt, weil mein alter PC kaputt ging und nicht mehr zu retten war! Ubuntu ist grossartig! Die Installation ist einfach und schnell, bei einem Standard Setup wird alles installiert, was man beim täglichen Arbeiten am PC so braucht und die Gnome Shell, die grafische Benutzeroberfläche also, sieht ansprechend und aufgeräumt aus! Hier ist ein Screenshot:

Screenshot Ubuntu Linux
Ein Ubuntu Desktop mit Google Chrome, einem Terminal und Google Play Music

Nach der Installation steht eine ausgewogene Auswahl an Programmen bereit: Firefox, Thunderbird, Libreoffice, Gnome Terminal und einige praktische Hilfsprogramme. Alles ist sauber vorkonfiguriert. Bei Thunderbird genügt meist die Eingabe von Mail Adresse und Passwort; den Rest findet das Programm selbst heraus! Aber gerade Thunderbird habe ich durch ein anderes Programm ersetzt. Der Mail Client aus dem Hause Mozilla ist ein Alleskönner, vielleicht sind gerade deswegen einfache Einstellungen und Funktionen manchmal nicht leicht zu finden. Also wechselte ich zu dem Mail Client, den ich auch in den letzten Jahren verwendete: mutt. mutt ist ein Kommandozeilenprogramm. Klein, flink und sehr übersichtlich! Einzige Hürde: Alles muss mithilfe einer Konfigurationsdatei eingestellt werden. Hat man etwas Geduld und ist bereit, einen oder zwei «Howtos» zu lesen, ist dies dennoch keine wirkliche Hürde. Also keine Angst, Konfigurationsdateien beissen nicht!

Monospace und Consolas als Terminal Schrift
Und den Webbrowser Firefox habe ich gegen Googles Chrome getauscht. Nach dem ersten Start sahen einige Schriften etwas wacklig aus. Ohnen Nachbessern bei den Schrifteinstellungen ging es also nicht. Ich habe die Standardschriften einfach auf «Sans», «Serif» und «Monospace» umgestellt. Apropos Monospace, das ist eine schöne, nichtproportionale Schrift, die sich hervorragend für das Terminal eignet. Ich habe aber auch noch Consolas von Microsoft nachinstalliert, diese Schrift sieht etwas leichter aus und ist in einigen Grössen für mein Empfinden besser lesbar.

Tools, die das Leben leichter machen
Das Auffinden von Programmen ist gut gelöst, die Tastenkombination Windows+A zeigt alle installierten Apps an, was häufig benötigt wird, kann per Drag-and-Drop an die App-Leiste gepinnt werden. Da ich lieber mit der Tastatur als mit der Maus arbeite, habe ich einige wichtige Programme und PWA’s (Progressive Web Apps) auf Tastenkürzel gelegt. Dazum muss man zuerst bei den Einstellungen die Rubrik «Geräte» wählen, dann die Option «Tastatur». Nun kann bestimmt werden, mit welcher Tastenkombination ein bestimmtes Programm aufgerufen wird. Ich verwende beispielsweise Windows+h um GPaste aufzurufen, das ist eine praktische kleine Anwendung, mit der die Zwischenablage organisiert werden kann! GPaste generiert automatisch einen Verlauf aller Inhalte, die mit Copy/Ctrl+c kopiert wurden. Dann kann jeder der Einträge zum Einfügen wieder ausgewähltz werden. GPaste ist eines der nützlichsten Tools, das ich kenne! 

Alles in allem: Nach wenigen Stunden war ich bereit und es funkionierte alles so, wie ich es mir wünschte. Zeit also, um sich wieder auf die weniger interessanten Dinge zu konzentrieren…

Wiehnachtsgruess

«Chömit, itz singe mir grad es Wiehnachtslied», het d Margrit gseit und ihri Ouge hei glüchtet. D Liechter vom Wiehnachtsboum uf em Dorfplatz, wo ine chalti Dezämbernacht use hei gstrahlet, hei das Chind erfüllt mir Fröid uf ds Fescht am heilige Aabe. Gli, gli isch es sowyt, het d Margrit zu sich sälber gseit. Aber der der Dieter het da nid möge mitmache, «M-mh», het är gseit, ohni derby z Muul ufzmache und het d Händ i d Hoseseck gsteckt. O Martin, Ruedi un ig, mir hei üs em Dieter aagschlosse. Giele u singe? Das wär no! U so hei halt d Margrit und d Yvonne sälb zwöit es Lied aagstumme, wo si scho syt de erschte Chinderjahr kennt hei: Stille Nacht, heilige Nacht. Die ganzi erschti Strophe hei die beide gsunge, ohni e Fähler z’mache. Es paar Erwachseni wo villicht grad vo der Arbeit sy heicho si o grad e Momänt bliibe stah, hei zueglost. U o üs Giele het das guet ta!

Weihnachtsbaum beim Dorfeingang in Rüderswil

Won i no i d Schuel by, het es i der Adväntszyt i üsem Dorf weni Wiehnachtsbelüchtige gäh. Dert e Stärn im Fäischter, da e Latärne vor der Türe; u bim Gaschthof ir Dorfmitti e Liechterchetti am Iigang. Meh isch nid gsy. U so isch es halt denn öppis ganz bsundrigs gsy, wo einisch uf em Dorfplatz e Tanne mit elektrische Liechter isch uufgstellt worde. Üs isch das vorcho, als ob itz scho Wiehnachte wär, d Vorfreud uf ds eigete Böimli i der gmüetleche Stube isch gwachse. U a däm Aabe, wo der Chrischtboum z erschtmal übere Dorfplatz gstrahlet het, hei mir gar nid pressiert für hei. Nei, zäme si mir als Tschuppele Ching mit lüchtende Ouge zur Wiehnachtstanne. U wiu es i däm Momänt grad vernachtet het, isch es e ganz e bsundere Ougeblick worde. Ds Fescht vo der heilige Nacht isch ganz nach zu üs härecho.

Hüt isch alles ganz anders. Gschmückti Tanne gseht me hüt gar mängi ir Adväntszyt, Hüser wärde mit Liechtgirlande gschmückt. O i chliini Dörfer, wäg vo de grosse Ortschafte u Stedt, verwandle sich in es Liechtermeer. Aber nid dass Dir itz öppe meinet, mir gfalli das nid. Ganz im Gägeteil. Mir tuet das Liecht i dene churze Tage u länge Winternecht guet. Und es erinneret dra, dass mir d Geburt vo däm Chind fiire, wo speter gseit het, I bi ds Liecht vo der Wält.

Für d Chind im Dorf isch das denn öppis scho fascht unerhörts gsi! E Wiehnachtsboum voll mit Liechter, zmitz im Dorf, wo ne alli hei chönne gseh! Isch das nid o es Zeiche für d Wiehnachte? Liechter, wo alli Mönsche erreiche, überall uf der Wält u zmitz i der Gschäftigkeit vom Arbeitstag? Liechter wo nid frage, hesch Du itz grad Zyt? Liechter wo strahle, ganz glych, was passiert. So isch doch o Jesus. Är het üs erzellt vo Gottes Liebi, wo allne Mönsche gilt u wo keni Bedingige stellt. «Wär mit mir chunt, irrt nid im Feischtere desume; nei, är wird ds Liecht vom Läbe ha», das het Jesus gseit.

I wünsche Euch allne es gsägnets Wiehnachtsfescht u ds Liecht, wo üs jede Tag gschänkt wird.

Welche Bibel soll ich lesen?

«Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.»

Wer an Heiligabend einen Gottesdienst besucht, wird dort bestimmt in einer schön geschmückten Kirche die vertraute Weihnachtgeschichte des Evangelisten Lukas hören. Für mich ist es immer der Höhepunkt der Feier. Dann, wenn von den Hirten auf der Weide erzählt wird, vom Stern über dem Stall und vom Kind in der Krippe; dann ist es wirklich Weihnachten geworden. Manchmal geht es in den Tagen vor Weihnachten hektisch zu und her, leider! Aber in diesem Moment ist alles vergessen; nun sind alle Gedanken bei der Weihnachtserzählung. 

Eine Bibel auf dem Tisch lädt zum Lesen ein

Der Ausschnitt «Fürchtet euch nicht» (Lukas 2,10) stammt aus der Übersetzung von Martin Luther, es ist auch nach mehr als 500 Jahren eine der beliebtesten Bibelübersetzungen. Die Worte des Engels haben wir schon als Kinder gehört, sie sind uns so vertraut wie die Kinderlieder, die wir in den ersten Jahren unseres Erdenlebens so gerne gehört haben. Die Weihnachtsgeschichte ist eine der am meisten gelesenen Stellen im neuen Testament, zusammen mit der Seligpreisung, dem guten Hirten und dem Herrengebet «Unser Vater». Möchten Sie wieder einmal in der Bibel lesen? Beginnen Sie doch gleich jetzt damit, die Vorweihnachtszeit ist eine gute Gelegenheit dazu. Im ersten Buch des neuen Testamentes erzählt Matthäus von Jesus, er erwähnt auch die Weisen aus dem Morgenland, die in keiner Weihnachtsgeschichte fehlen dürfen. Anschliessend folgt im 5. Kapitel die Bergpredigt.

«Aber welche Bibel soll ich lesen?», fragen Sie jetzt vielleicht. In der Tat gibt es zahlreiche deutsche Übersetzungen, insgesamt dürften es heute mehr als 30 sein! Natürlich verfolgen alle dasselbe Ziel, den Bibeltext in einer für uns verständlichen Sprache wiederzugeben. Dennoch gibt es Unterschiede. Ganz grob formuliert, können wir zwischen kommunikativen und formorientierten (philologischen) Übersetzungen unterscheiden. Kommunikative Bibeln legen auf Verständlichkeit grossen Wert, der Text soll leicht lesbar sein und unsere heutigen Sprachgewohnheiten berücksichtigen. Zum den beliebtesten kommunikativen Übersetzungen gehören die Gute Nachricht Bibel und die Neue Genfer Übersetzung. Beliebte Vertreter der formorientierten Übersetzungen sind die Elberfelder Bibel und die Schlachter Bibel! Diese beiden Bibeln stehen näher bei den griechischen und hebräischen Originaltexten. Sie berücksichtigen die den Rhythmus, den Satzbau und die Eigenheiten der Originalsprachen.

Wenn Sie in einer Elberfelder Bibel im 10. Kapitel des Markusevangeliums die Verse 6-8 lesen, finden Sie dort folgendes: «Von Anfang der Schöpfung an aber hat er [Gott] sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird ein Mensch seinen Vater und seine Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein». Der Text klingt in unseren Ohren eher etwas seltsam, weil wir zur Beschreibung menschlicher Beziehungen andere Begriffe verwenden. Wir sind ein Fleisch geworden, das sagt niemand! In der Guten Nachricht Bibel werden diese drei Verse so wiedergegeben: «Gott hat am Anfang den Menschen als Mann und Frau geschaffen. Deshalb verlässt ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele.» Das ist für Hörer der Gegenwart viel verständlicher – und vertrauter. 

Eine Sonderstellung nimmt die Luther Bibel ein. Obwohl der weltberühmte Mönch möglichst verständlich übersetzen wollte («dem Volk auf’s Maul schauen»), blieb er grösstenteils bei der Bewahrung der Originalform. Luthers Bibel ist bis heute schönstes Deutsch, die Sprache ist bildhaft, lebendig und kraftvoll! Und viele Menschen kennen den Luthertext seit ihrer Kindheit. Kein Wunder also, dass sie bei der Luther Bibel bleiben. Und wenn einzelne Stellen etwas altbacken klingen, dann stört das nicht – eher im Gegenteil! 

Möchten Sie wieder einmal in der Bibel lesen, haben aber gerade kein Exemplar zur Hand? Dann wählen Sie eine moderne kommunikative Übersetzung, wie zum Beispiel die Neue Genfer Übersetzung. Sie besteht zurzeit aus allen Büchern des neuen Testaments, zusammen mit den Psalmen und salomonischen Sprüchen. Und sie hat ein praktisches Format, so dass Sie sie überall hin mitnehmen können.

D Hanna het d Ängel ghöre singe

Kennit Dir d Hanna? Das isch e Frou wo vor meh als 2000 Jahr z’Jerusalem gläbt het. Viu Fröid, aber o viu Leid isch ihre im länge Läbe widerfahre. Wo si no jung isch gsi, isch ihre Ma gstorbe, u d Hanna het nie meh ghüratet. Wo het si Troscht u Geborgeheit i ihrem schwäre Läbe als Witwe gfunde? Bi Gott het die liebi Frou alles das übercho, wo si drum bittet het. U vo däm Momänt a het d Hanna mit Lyb u Seel für Gott u mit Gottes Liebi gläbt. Bäte im Tämpel, de Mönsche erzelle, was ihre alles Guets isch widerfahre, ganz eifach da si u d Gägewärt vo himmlische Wäse gspüre, das isch itz ihres ganze Glück gsi. 

Weihnachtsdekoration in Ranflüh

D Hanna het zum Himmel gluegt, ire länge Winternacht het am Himmel e Stärn glüchtet, häll und klar. E Stärn mit eme länge Schweif, wo itz grad über der Stadt glitzeret u gstrahlet het. U der Hannna isch es gsi, si ghöri Ängel singe. Nid eine oder es paar. Nei, e Chor us tuusig mal tuusig Ängel, u alli hei dervo gsunge, dass itz, grad i dere Nacht öppis grosses passiert: E Chünig isch gebore. Aber nid eine wie dä Herodes i sim Palascht. Nei, e Chünig wo d’Mönsche gärn het. Eine, wo alli Mönsche uf der Ärde mit Gott versöhnt. Es Chünigrich wo Glück u Fride schänkt u keis Ändi me het. A das alles het d Hanna fescht gloubt!

40 Tag speter isch im Tämpel z’Jerusalem öppis bsundrigs passiert: D Hanna het allne erzellt, dass hüt dä gross Chünig, wo alli uf ne warte, dass dä hüt i Tämpel chunt. Aber nid als Herrscher mit prächtige Gwänder und ere guldige Chrone uf em Chopf. Nei, als einfachs Chind, wo erscht wenigi Wuche alt isch. Wo d Hanna das erzellt het, het ihres Gsicht vor Fröid glüchtet! 84 Jahr alt isch si gsi, e Greisin mit wisse Haar, aber ihri Ouge hei gstrahlet u si klar gsi wie vor vilne Jahre, wo si no es Meitschi isch gsi. Im Tämpel het’s o Lüt gha wo villicht gmeint hei, dass das alte Froueli itz no wunderlig wird! Aber d Hanna het ganz genau gwüsst, wass si seit. Mit ihrem ganze Wäse het si uf Gott vertrout. U Gott het die tröi Seel treit, het ihre Flügel gschänkt,  so dass si ihm neecher het chönne si. U zum mit eigete Ouge, wass Gott für Plän het. 

Denn het d Hanna das Chind e Momänt uf de Arme dörfe ha, si isch glücklich u seelig gsi. U si het no einisch a die Nacht zrügg däicht, wo si der Stärn über Jerusalem het gseh. Ja, i dere Nacht isch das Ching gebore. 

O mir luege hüt i der heilige Nacht zum Stärnehimmel, so wie denn d’Hanna; u si voller Hoffnig. Wie schön wär doch das, we mir nume e chline Teil vo däm feschte Gloube hätte, wo d Hanna het gha. Gloube a ds Chind i der Chrippe, wo später gseit het, i bi ds Liecht vor Wält. D Hanna het gloubt, drum isch ihres Läbe voller Liecht gsi. Ds Liecht vom Schöpfer, aber o ds Liecht vom Stärn am Himmel het die Frou erfüllt. U so wird es o für üs Wiehnachte: Denn wenn mir a Stärn gloube und a d Botschaft, wo är üs bringt. Denn, wenn üses Härz wit offe isch für d Liebi vo Gott, wo üs möcht erfülle.

Der Tanz auf dem Zebrastreifen

Diese Geschichte liegt schon einige Jahre zurück, aber das muss ja kein Grund sein, sie jetzt nicht mehr zu erzählen! Es geschah in einem grossen Dorf im schönen Oberaargau. Ein Mann – leider weiss ich seinen Namen nicht, nennen wir ihn hier einfach Fredi – arbeitete dort in einer Werkstätte. Diese bietet Menschen mit geistigen Einschränkungen eine Ausbildung an und später auch einen Arbeitsplatz. Fredi war ein fröhlicher Mensch! Spontan ging er auf fremde Menschen zu, lachte herzlich und stellte sich wortreich vor. Er mochte es, wenn man ihm dann einen Witz erzählte! Und auch wenn er die Pointe nicht immer verstand, lachte er am Ende laut, applaudierte manchmal sogar.

Es gab etwas, das Fredi besonders Spass machte: Mitten im Dorf gab es einen Platz mit einem Brunnen und daneben einen Zebrastreifen, der über die meist stark befahrene Hauptstrasse führte. Fredi wartete, bis die Autos für ihn still standen und begann dann, den Fussgängerstreifen zu überqueren. Aber nur bis zur Mitte der Strasse! Dort angekommen winkte er den stehenden Autos mit beiden Händen und klatschte in die Hände. Er genoss die Aufmerksamkeit, die ihm dieses Verhalten bescherte sichtlich, lachte und drehte sich mit ausgebreiteten Armen um die eigene Achse. Natürlich waren nicht alle Autofahrer begeistert! Einige machten ihrem Ärger Luft, hupten oder begannen wild zu gestikulieren. Fredi aber, argslos wie er war, sah darin keine Unmutsäusserungen. Er winkte den wartenden Automobilisten noch einmal zu. Dann verliess er den Zebtrastreifen und gab die Fahrbahn wieder frei.

Wenn Sie Fredi einmal begegnen, machen Sie es wie er: Bleiben Sie locker und ärgern Sie sich nicht über all die kleinen Störungen und Verzögerungen, die uns im Alltag begegnen. Versuchen Sie zu lachen und warten Sie gelassen, bis es weitergeht.

Warum Wearables an Bedeutung gewinnen werden

Smartwatches, aber auch ihre kleinen Brüder, die Fitness Tracker, dürften in den kommenden Jahren zulegen. Unter anderem deshalb, weil sie wesentlich mehr leisten werden als heute.

Vor wenigen Wochen war Google wieder einmal auf Einkaufstour und schnappte sich für 2.1 Milliarden Dollar Fitbit, einen der weltweit grössten Hersteller für Smartwatches und Fitness Tracker.  Google arbeitet schon seit einigen Jahren an einem Betriebssystem für Uhren, mit dem Erfolg hapert es aber noch! Und so ist es verständlich, dass Google tief in die Tasche gegriffen hat. Der Suchmaschinen Primus verfügt jetzt mit einem Schlag über alle Ressourcen, um im wachsenden Markt der «Wearables» (tragbare Geräte) erfolgreich mitmischen zu können. Google hat gegenwärtig wieder eine reale Chance, um mit Apple gleichziehen zu können; der IPhone Hersteller hat Google längst stehengelassen und dominiert den Markt der Smartwatches nach Belieben. Es dürfte aber noch einen anderen Grund geben, weshalb sich Google Fitbit einverleibt hat. Smartwatches werden in einigen Jahren vermutlich an Bedeutung gewinnen, eventuell sogar zu einem der wichtigsten Gadgets im Alltag werden.

Fitness Tracker: Fitbit Charge 3
Natürlich gehört er nicht hierher, sondern an das Handgelenk: Ein Fibit Charge 3 Tracker

Smartwatches kommen nicht vom Fleck…
Wir haben’s gehört! Bei vielen IT Konzernen sind Smartwaches etwa das, was beim Gemischtwarenhändler nicht so recht «gehen» will. Deshalb liegt es prominent in der Auslage – vielleicht kommen ja Kurzentschlossene vorbei, die dann spontan zugreifen. Vielleicht. Techblogs haben analysiert, weshalb die computergesteuerten Uhren am Handgelenk nur wenige Käufer finden. Deren Ergebnisse können an dieser Stelle kurz zusammengefasst werden: Erstens bringen Smartwatches keinen echten Mehrwert, sie sind eine Art Fernsteuerung für das Handy. Zweitens sind, resp. waren sie teuer. Und drittens müssen sie nach einem oder zwei Tagen aufgeladen werden, was keinen Spass macht, zumal man sie nachts für die Schlafanalyse nutzen möchte. Nun könnte man einwenden, dass Smartwatches inzwischen besser geworden sind und vielversprechende Verkaufszahlen vorgelegt werden können. Das stimmt, aber wirkliche Erfolge sehen anders aus!

…Und werden vom Fitness Tracker überholt!
Unterstützung bekam die Smartwatch vor wenigen Jahren von einer eher unerwarteten Seite: Von den Fitness Trackern, auch Activity Tracker genannt, hierzulande gerne auch als Fitness Armband bezeichnet! Der Grund dafür leuchtet ein: Fitness Tracker bieten vom ersten Moment an einen Mehrwert: Sie zählen die Schritte, berechnen die verbrannten Kalorien, messen den Puls und wissen am Morgen, ob wir gut geschlafen haben. Ferner haben sie den Smartwatches einige wichtige Funktionen abgekupfert: Benachrichtigungen vom Smartphone anzeigen, digitales Bezahlen und «Widgets», kleine Programme also, die den Funktionsumfang erweitern. Ausserdem sind Fitness Tracker günstig, sehr günstig sogar! Der Xiaomi Mi Band 4 beispielsweise kostet nur noch rund 40 Franken. Den Honor Band 5 ist auf Amazon sogar für weniger als 30 Franken zu haben. Und beide sind keine unzuverlässige Billigware, sie können spielend mit der deutlich teureren Konkurrenz mithalten.

Eine alte Weisheit bewährt sich
Im Team ist man stärker, diese Erkenntnis ist uralt. (Schon die Turmbauer in Babel kannten sie, wenn da nur die Sprache nicht gewesen wäre). Und sie bewährt sich auch bei den Smartwatches und Trackern. Vom Erfolg der Fitnessbänder beflügelt, legen die smarten Uhren zu. Sie profitieren von den Preissenkungen und von den Fitness Funktionen, die selbstverständlich geworden sind – zu Beginn waren sie es nicht! Es findet zudem eine Art Symbiose statt: Tracker haben heute Farbdisplays und wohl bald auch vollwertige Betriebssysteme wie Google’s Wear OS. Im Gegenzug werden Smartwatches leichter, sie verkraften ein Schwimmtraining und die Preise sinken; gute Smartwatches gibt es heute schon ab 150 Franken.

Wirklich «smart» müssen die Uhren noch werden
Nun aber zurück zu einer Eingangs aufgestellten Behauptung: Weshalb werden Smartwatches und ihre kleineren Brüder, die Fitness Tracker, bald an Einfluss gewinnen? Wer die Entwicklung der Smartphones der vergangenen Jahre beobachtet hat, kennt die Antwort im Grunde schon. Die Hersteller haben eine stagnative Phase erreicht. Das bedeutet, dass es zurzeit keine wirklich Aufsehen erregenden Entwicklungen gibt, wenn wir von den faltbaren Geräten absehen. Die Ingenieure verbessern die Kameras, feilen an der Software und zerbrechen sich den Kopf darüber, wie die Leistung des Akku in den immer dünner und leichter werdenden Geräten verbessert werden kann. 

KI am Handgelenk
Die Lösung des Problems? Man verlagere den Fokus vom Smartphone weg und hin zur  Smartwatch, die den Titel «Smart» (klug) eigentlich noch gar nicht verdient. Wie wäre es denn, wenn sie wesentlich mehr tut, als nur am Handgelenk zu hängen und den Puls zu messen? Die Uhr könnte auf Sprachkommandos und auf Gesten mit der Hand reagieren. Seien wir ehrlich: Jedesmal, wenn der Griff zum Handy ausbleiben kann, ist dies im Alltag ein Gewinn! Wenn die Uhr ständig am Handgelenk ist, dann könnte sie ja Informationen über unsere Gewohnheiten  sammeln: Aufstehzeit, Arbeitsweg, wiederkehrende Termine, etc. Es braucht dazu natürlich mehr Rechenleistung. Und KI Software, die anhand unserer Alltagsroutine folgerichtige Entscheidungen treffen kann. Wie dies aussehen könnte, ist schon heute beim «Ambiente Mode» des Google Assistenten zu sehen, der anhand der vergangenen Ereignisse Rückschlüsse zu ziehen versucht, was als nächstes kommen könnte.