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Leuchtende Laternen für dunkle Wintertage

Sobald die Sonne hinter dem Emmenknie verschwunden ist und die Abenddämmerung einsetzt, beginnen rund um die Kirche Rüderswil die ersten Laternen zu leuchten; sie werden jeden Abend im Advent von Mitgliedern der Kirchgemeinde entzündet. Die Kirchgemeinde will mit deLaternen  etwas Licht in das Dunkel des Winters bringen, wie sie auf der Homepage schreibt. Wer möchte, darf eine mit dem Namen versehene Laterne in der Kirche deponieren, sie wird dann zusammen mit den anderen Laternen noch bis Weihnachten jeden Abend mit einem Teelicht angezündet.

«Vom Vatter vo allne Liechter»

Itz isch si wider da, die schöni Adväntszyt. Wenn es am Abe vernachtet, de lüchte Stärne, Liechterchettine, schön gschmückti Chrischtböim u Latärne i der Dunkelheit. U de brönne d Cherzli uf em Adväntschranz u hinger de Fänschter. D Adväntszyt isch d Zyt vor Stilli, aber o d Zyt vo der Heiteri. Grad itz, wo d Winternächt läng u chalt wärde, sueche mir Mönsche ds Liecht. Liecht heisst ire länge Winternacht ja o Wermi u Geborgeheit.

U wenn me vom schön gschmückte Dorf es Stück ewägg chunt u die heimelige Wiehnachtsliechter i der Färni schwecher wärde, de lüchtet am Himmel es angers Liecht; eis, wo jede Abe nöi erstrahlet u wo mir i dere hektische Zyt so gärn vergässe. Es isch der Stärnehimmel, wo i der klare Winternacht bsungers häll lüüchtet, tuusig mal tuusig Liechter glitzere i der unändliche Wyti vom Himmelszält. I ha e Momänt zum Himmel gluegt u de a die schöni Stell im Jakobus Brief müesse däiche: «Alles Guete u alles Vollkommene chunt vo obe, vom Vatter vo allne Liechter». Bi ihm git es kei Schatte meh, sis Liecht het kei Aafang u o keis Ändi. Und im Psalm 147 steit, dass Gott alli Stärne zellt het u jedem e eigete Name het gäh.

«...Da chunt en Ängel vo Gott, em Herr, zue ne, und e hälle Schyn vo Gott lüüchtet um sen ume.»  (Ds nöie Teschtamänt, Lk. 2,9)

«…Da chunt en Ängel vo Gott, em Herr, zue ne, und e hälle Schyn vo Gott lüüchtet um sen ume.» (Ds nöie Teschtamänt, Lk. 2,9)

U da bim Blick uf d Stärne chunt mir no öppis i Sinn. Si lüüchte jede Abe vo nöiem, mängisch düechts eim grad, es sig jedesmal no schöner. Iiverstange, mängisch gseht me se nid, Wulche u Näbel versperre d Sicht. Aber d Stärne si doch da u lüchte, ganz glich, ob mir häre luege oder nid. Wie schön wär das, wenn o mir Mönsche o so chönte sy wie die Stärne da obe. Es Liecht sy für angeri. Ganz glich, ob si das de o merke u estimiere. Liecht sy, u alles so erwarte, wies chunt.

Ds Liecht vo Gott isch ewig u strahlet üs a, so wie d Stärne i der Nacht. A jedem nöie Tag, ganz glych, ob mir üs dessi achte. Es isch ds glyche Liecht, wo d Hirte i der heilige Nacht erlüchtet het, wo ihne e Ängel isch erschyne. «Heit kei Angscht», het dä Ängel zu de Hirte gseit. Wieso het dä Himmelsbotschafter grad das als erschts zu dene eifache, bescheidene Mönsche gseit? D Antwort finge mit bi dere Stell, wo der Fischer Petrus erläbt, wie Jesus es Wunder vollbringt u so vil Fische gfange wärde dass es fascht ds Netz verschrysst. Itz erscht erchennt der Fischer Simon, dass Jesus Gottes Sohn isch. Wenn Mönsche Gott so diräkt begägne wie denn der Petrus, de packt se d Angscht! So isch es gwüss o de Hirte ergange. Drum seit der Ängel itz zuene: Heit nid Angscht!

Gottes Liecht het die Hirte umstrahlt, es isch das Licht gsi, wo Jesus sälber immer wider het gred dervo. Är isch ds Liecht wo zu üs uf d Ärde isch cho. Wenn mir üs zu Jesus halte, de trifft üs das Liecht wo o für die Hirte e feischteri Nacht zum hälle Tag het gmacht. Gwüss hei sy dervo brichtet, solang si hei gläbt. Ds Liecht vo Jesus ufnäh, heisst, es offnigs Härz ha für ihn, so wie die Hirte uf e Fäld i der heilige Nacht. Sie hei em Ängel gloubt u hei gseit, «chömit, mit wei ga luege, was da passiert isch!» Ds Liecht vo Jesus erfüllt üs, wenn mir a jedem nöie Morge Gott drum bitte, üs der Wäg zu Jesus z’zeige.

Offe sy für das wo Jesus het gseit, heisst, dass sys Liecht üs erfüllt; u dass mir für angeri Mönsche chöi es Liecht sy. Mit dene Gedanke füehrt der Wäg zrügg i ds Dorf, i ds Adväntsliecht, U plötzlich lüchte all die Stärne u Liechterchettine grad no einisch so schön. Wil si es Zeiche derfür sy, dass dä, wo alles Liecht erschaffe het, i der Chrischtnacht Mönsch worde isch.

Kerzenziehen

Heute und auch noch Morgen können in der Freizeitstätte Kerzen gezogen werden. In der schön eingerichteten Werkstatt im alten Ilfis-Schulhaus wird in diesen Tagen emsig von diesem Angebot Gebrauch gemacht, das auf die kommende Weihnachten einstimmt. Kinder stehen andächtig um die Behälter mit flüssigem Wachs in verschiedenen Farben und widmen ihre ganze Aufmerksamkeit dem Eintauchen des Dochtes das Wachs. Einmal in das Kerzenwachs, dann dreimal in’s Wasser, so steht es auf einem Hinweisschild über dem Wachsbehältern. Wer sich an die Regel hält, hat schon bald eine schöne und schlanke Kerze, die in vielen Farben leuchtet.

Kerzenziehen

Kerzenziehen in der Freizeitstätte Langnau

Ist die Kerze gross genug, dann kann sie auf vielfältige Weise verziert werden. Vielleicht mit einem bunten Stern, der aus dem abgeschnittenen Rest der Kerze geformt wird. Vielleicht auch mit einem Engel oder mit einem der kleinen grünen Christbäume aus Wachs, die die Mitarbeiterinnen zuvor abgefertigt haben. Mach eine der Kerzen wird wohl schon bald daheim auf dem Tisch angezündet werden. Oder sie wird schön verpackt und liegt dann als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum.

Weitere Gelegenheit zum Kerzenziehen: Weihnachtsmarkt Raufli