Die vergangenen Tage hat es immer wieder geregnet, ab und zu auch geschneit. Und die dunklen Wolken wurden von einem kalten Wind begleitet, der die Menschen von der Strasse weg in die Häuser trieb. Doch heute wurden wir begrüsst von einem freundlichen Morgen, auf wem Weg zur Arbeit war der Himmel klar und im Osten konnte ich einen Sonnenaufgang beobachten. Das Sonnenlicht erhellte die ersten Stunden des Tages mit einem warmen, milden Licht. Am Arbeitsort angelangt, gönnte ich mir einen Augenblick und freute mich am schönen Wetter. In so einem Moment sind die kalten und nassen Tage vergessen, fast so als ob es sie nie gegeben hätte.
Der Morgen und auch der Tag hatten etwas besonderes! Denn es war schön, sich in dieser kalten Luft die wärmende Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Aber ist nicht jeder Tag etwas besonders? Ein Tag ist mehr als die Summe aller Termine im Kalender für dieses Datum, jeder Tag ist einzigartig, auch wenn in einer Woche jeder Tag dem anderen zu gleichen scheint. Selbst dann, wenn im Getriebe der Geschäftigkeit kaum mehr Zeit bleibt, einen Moment innezuhalten und für den neuen Tag dankbar zu sein. Manchen Menschen geben den guten Rat, nach dem Aufstehen nicht sofort in eine Tagesroutine zu verfallen! Es sei wichtig, sich über das, was nun kommt oder kommen mag, einen Augenblick nachzudenken. Jeder Tag ist anders und jeder hat seine eigenen Herausforderungen. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, kurz zu notieren, was ich heute alles erreichen möchte; dazu gehört natürlich nicht nur die Arbeit, auch Freizeitaktivitäten sollen ihren Platz bekommen. Solche Notizen sind auch der Grund dafür, weshalb auch heute noch viele Menschen ein Tagebuch führen; so können am Abend beim Schreiben alle Erlebnisse des Tages noch einmal durchdenken.
Viele Menschen haben sich Gedanken darüber gemacht, wie ein Tag verbracht werden kann. Arthur Schopenhauer beispielsweise gab den Rat, den Morgen nicht zu verschlafen. Der Morgen gleiche den Jugendjahren unseres Lebens; erfrischt vom Schlaf seien wir in den ersten Stunden des Tages am ehesten in der Lage, etwas zu erreichen. In seinen Aphorismen zur Lebensweisheit riet er ferner, die Zeit nicht zu vergeuden, da sie das einzige Gut sei, das wir nicht vermehren können! Seneca hätte ihm dabei sicher beigepflichtet, der berühmte Spruch «Wir haben nicht zu wenig Zeit, wir vergeuden zu viel!» stammt vom berühmten Römer.
Aber, und dies erscheint mir wichtig, auch entspannen, verweilen und sich Zeit zur Betrachtung gönnen, heisst die Zeit nutzen. Also setzte ich mich auf einen Stein, blickte in Richtung Sonnenaufgang und freute mich über den geschenkten Tag, mit der vollen Überzeugung, dass dies genau so wichtig ist, wie die darauf folgende Arbeit….