Heute ist der 2. Februar und im Kalender ist zu sehen, dass dies ein besonderer Tag ist: Maria Lichtmess steht da nämlich! Lichtmess? Das ist die volkstümliche Bezeichnung für das katholische Fest „Darstellung des Herrn“, das an diesem Tag begangen wird. Der Name Lichtmess weist darauf hin, dass Jesus sich selbst Licht der Welt genannt hat. Vielerorts werden in den Kirchen, aber auch zuhause noch einmal Kerzen angezündet.
Der Tag hat aber noch etwas anderes Besonders: Wer an Lichtmess nach draussen geht, über Feld und dem Waldrand entlang, kann schon jetzt entdecken, wie alles in der Natur zu wachsen beginnt. An den jetzt noch kahlen Ästen der Bäume sind Knospen zu entdecken, zwischen dem dürrren Laub auf dem Waldboden sind erste Pflanzen zu beobachten, die dem Licht entgegen streben und das Schneeglöckchen bei der Hofstatt will sagen, dass der Frühling bald kommt.
Vieles geschieht im Verborgenen, nur wer genau hinschaut, kann die vielen kleinen Wunder an diesen Spätwintertagen beobachten. Die Geschäftigkeit des Tages ist wichtig, sie gibt dem Leben Struktur und Sinn, aber sie kann auch verhindern, dass die Augen Dinge sehen, die klein und unscheinbar, oft aber gerade deswegen einzigartig und schön sind. Jeremias Gotthelf, der Schweizer Volksdichter, muss Menschen gemocht haben, die sich diese Fähigkeit bewahren konnten. Denn er nannte sie Glückskinder.