Wir bieten eine schöne und komfortabel eingerichtete Ferienwohnung, in Rüderswil, also mitten im schönen Emmental. Ferien im Emmental? Ja genau! Die landwirtschaftlich geprägte Region tickt anders und die Menschen haben hier noch Zeit für Sie! Massentourismus gibt es nicht, dafür viele individuelle und überraschende Erlebnisse; es gibt keine vollen Reisecars, dafür viel Spontanität und spannende Begegnungen mit Mensch – und Tier! Keine Wartenschlangen und kein Gstungg, dafür unvergessliche Aussichten von der Allgäulücke oder vom Schybegütsch! Und, vor allem: Kein Fastfood! Dafür gesunde und währschafte Kost, bis gnue!
Unsere moderne Ferienwohnung bietet Platz für zwei Personen. Es gibt viele Extras, zum Beispiel einen Aussensitzplatz, freundliche Gastgeber, eine Kochnische und einiges mehr! Alle Details finden Sie auf AirBnB.
Bald ist Ostern und der Ortsverein Rüderswill liess es sich nicht nehmen, die Dorfeingänge von Zollbrück und von Goldbach her zu schmücken. Eine schöne Blumendekoration und ein kleiner Osterbaum wecken die Freude auf das kommende Osterfest und auf den Frühling. Ein herzliches Dankeschön an den Ortsverein Rüderswil!
Kann man vom Dorfzentrum in Rüderswil ohne Auto in die Ambassadorenstadt pendeln? Hier die Antwort vorweg: Ja, man kann! Aber eine gehörige Portion Geduld sollte im Reisegepäck dabei sein!
Rüderswil ist nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen, aber es gibt den Bürgerbus, der Reisende zwischen Zollbrück, Rüderswil, Schwanden und Lützelflüh befördert. Dies allerdings nicht den ganzen Tag. Und auch am Wochenende bleibt der Bus im Depot. Da ich während zwei Tagen kein Auto hatte, wollte ich genau wissen, wie lange der Weg nach Solothurn dauert und wartete an einem verschneiten Wintermorgen vor der Kirche erwartungsvoll auf den Bürgerbus.
Dieser kommt mit einer kleinen Verspätung. Die Strasse über das Emmenknie sei verschneit, sagt der Chauffeur, deshalb fahre er zur Sicherheit etwas langsamer. Dann geht die Fahrt los, zuerst zum Gemeindehaus, dann über über die besagte Anhöhe nach Schwanden und zuletzt in den tief verschneiten Nesselgraben. Hier steigen – ohne viel Worte zu machen – einige Schüler ein, auch sie sind unterwegs in Richtung Burgdorf. Es ist mittlerweile schon fast halb Acht und das erste Dämmerlicht des jungen Tages wandert über die Hügel, auf denen frischer Schnee liegt. Es ist ein besonderer Anblick; gerade so, als ob alles verzaubert ist, als ob hier ein Ort ist, wo sich Fabelwesen und Menschen zusammen auf den neuen Tag freuen.
Jetzt fährt der Bus zügig durch Goldbach, dem Bahnhof in Lützelflüh entgegen, denn der Anschlusszug, der um 7:32 Uhr fährt, soll noch erreicht werden. Dies gelingt trotz der Verspätung ohne Probleme und wir können ohne Hast einsteigen, der Pendelwagen der BLS ist soeben im Dorf angekommen. So geht es weiter talabwärts, nach Hasle, Oberburg und Burgdorf, wo wir um 7:45 Uhr eintreffen. Mittlerweile ist es hell geworden. Und der Morgen schreitet in hastigem Tempo voran, alle wollen jetzt rasch zur Arbeit oder zur Schule! Für mich heisst es jetzt erst einmal: warten! Die S44 nach Solothurn fährt nämlich erst um 8:15 Uhr, fast eine halbe Stunde später! Die erste Kaffeepause ist angesagt. Und dann, endlich, der letzte Zug in das breite Aaretal nach Solothurn. Bevor Sie nach Utzenstorf kommen, vergessen Sie nicht, aus dem Fenster zu schauen. Und geniessen Sie den Blick auf die weite Ebene, die sich nun nach beiden Seite der Zugstrecke öffnet.
Doch dies ist nicht das letzte Stück Wegstrecke, weil ich in der Solothurner Weststadt arbeite, die zu Fuss in ca. 20 Minuten zu erreichen ist. Es fährt zwar ein Stadtbus, doch abermals passt der Anschluss nicht! Die Lösung besteht darin, in einen Bus zu steigen, der bis zum Postplatz fährt. Und nun sind es nur noch zehn Fussminuten bis zum Gewerbezentrum Obach! Hier kommen ich um 8:55 Uhr an.
Die Fahrt Rüderswil Dorf nach Solothurn West dauert also eine Stunde und 45 Minuten, wobei 30 Minuten reine Wartezeit sind. Während der Reise muss dreimal umgestiegen werden, zweimal davon gibt es keinen Anschlusszug, resp. Bus. Hier zum Vergleich die Fahrtzeit mit dem PW: 45 Minuten! Meiner Meinung nach ist die ÖV-Variante für einen Pendler nicht praktikabel. Denn obwohl im Zug gemütlich ein schönes Buch gelesen werden kann: Es geht zuviel Zeit verloren, die dann am Abend fehlt. Die Alternative geht so: Mti dem PW nach Hasle-Rüegsau, dann auf den Zug umsteigen. Reisezeit gesamt: 80 Minuten.
Diese Erfahrung wird mich indes nicht davon abhalten, hin und und wieder am Morgen auf den Bürgerbus zu warten. Aus reiner Sympathie zu diesem wirklich guten Projekt!
Seit wenigen Tagen steht auf dem Verkehrskreisel beim Dorfeingang Zollbrück das Modell einer Holzbrücke. Im Ort ist man sich über den neu gestalteten Kreisel einig: Er sieht grossartig aus!
Wer von Burgdorf her auf der Hauptstrasse nach Zollbrück fährt, wird seit seit kurzem am Dorfeingang von einem einzigartigen Blickfang begrüsst: Mitten auf dem Verkehrskreisel bei der Landi steht das schmucke Modell einer alten Holzbrücke. Sie erinnert an die Holzbrücke, die dem Dorf den Namen gab und in der Nacht vom 1. August 1947 niederbrannte. Der Brückenkreisel entstand auf Initiative der Gemeinde Rüderswil, für die Umsetzung wurden Unternehmen aus der Region berücksichtigt. Beflanzt wurde der Kreisel vom Landschaftsgärtner Elias Finkam, die Hirsbrunner Holzbau AG baute die Brücke. An der Realisierung beteiligt war ferner Hans Muralt mit Unterstützung der Krähenbühl AG.
Den Naturgewalten zum Opfer gefallen Blicken wir in die Vergangeheit. Das Emmentaler Dorf ist untrennbar mit den alten Zollbrücken verbunden, die erste entstand im Jahr 1552, es war eine Jochbrücke die schräg über die Emme gebaut wurde und auf vier Pfeilern stand. Zollbrücke wurde sie genannt, weil für die Benutzung der Brücke eine Gebühr zu entrichten war. Alte Zolltafeln verraten, wie hoch die Preise waren: Einzelpersonen bezahlten einen Pfennig; tiefer in die Tasche greifen musste ein Reiter, zwei Pfennige verlangte der Zöllner von ihm! Was geschah mit diesem Geld? Die eine Hälfte musste an die Stadt Bern abgeliefert werden. Den Rest behielten die Brückenbaugemeinden, sie verwendeten das Geld für den unterhalt und entlöhnten den Zöllner. Apropos, ab 1565 durfte dieser auch wirten! Wie die ersten Brücke genau ausgesehen hat, wissen wir leider nicht; gewiss ist nur, dass sie im Jahr 1837 bei der grossen Wassernot zerstört wurde.
1839 wurde eine neue Holzbrücke fertiggestellt, sie entstand nach den Plänen von Johann Rudolf Gatschet, eines Ingenieurs und Offiziers, der später Genie-Chef der eidgenössischen Truppen wurde und sich am Sonderbundskrieg beteiligte. Vieles war neu an dieser Bogenbrücke, sie benötigte keine Joche mehr und bot damit weniger Angriffsfläche für die Wassermassen Emme.
Niemand weiss, wer das Feuer gelegt hat «Mit der vom Feuer verzehrten Zollbrücke bei Lauperswil ist nicht allein ein treffliches Beispiel alter Zimmermannskunst, sondern auch ein Wahrzeichen gutschweizerischer Eigenart vernichtet worden.» So berichtete der «Bund» vom Brand der Brücke im August 1947. Aus bis heute ungeklärten Gründen brannte sie vollständig nieder. Nur noch Reste der gemauerten Sockel sind am Emmeufer neben der neuen Brücke zu erkennen. Diese neue Brücke ist ein reiner Zweckbau, eine Betonbrücke mit Fussweg, auf dem Passanten gerne stehen bleiben, um sich an der malerischen Emmelandschaft zu erfreuen.
Buchempfehlung: Hanspeter Buholzer und Daniel Fuchs (Bilder): «Holzbrücken im Emmental» (214 Seiten, ISBN 978-3-905980-30-1). Das Buch kostet 48 Franken und ist im Buchhandel, im Regionalmuseum Langnau oder online unterwww.holzbrueckenimemmental.ch erhältlich.
Kirchgänger lassen sich hier gerne nieder und Hochzeitspaare schätzen den Platz für idyllische Fotos. Doch die alte Bank um die Krämerhauslinde ist in den letzten Jahren morsch geworden. Sie wurde deshalb vom Ortsverein Rüderswil vollständig erneuert. Zusammen mit dem Bauunternehmen Hans Schmid wurden massive Betonsockel gegossen und mit Bänken aus Eichenholz verbunden. Gemäss Hanspeter Siber, dem Präsidenten des Ortsvereines, ist die neue Bank robust und wird viele Jahre halten.
Dorflinden in Rüderswil: Krämerhauslinde. Direkt beim Krämerhaus, oberhalb der Kirche. Ca. 300 Jahre alt. Alte Leuenbergerlinde. Oberhalb der Pfrundscheune. Ca. 450 Jahre alt. Junge Leuenbergerlinde. Zwischen Pfarrhaus und Friedhof. Drei Jahre alt.
Das Thema ist alt im Dorf. Rund 30 Jahre alt, um es genau zu nehmen. So lange wird schon über die Einführung eines Busses diskutiert. Rüderswil ist eines der wenigen Dörfer im oberen Emmental, das vom öffentlichen Verkehr abgeschnitten ist, ein Bus könnte diese schmerzliche Versorgungslücke schliessen. Und tatsächlich ist es am kommenden 2. August soweit – vorausgesetzt natürlich, die Stimmberechtigten nehmen das Geschäft am 2. Dezember an! Von diesem Tag an wird ein Bus mit 37 Plätzen die Ortschaften Rüderswil, Schwanden, Zollbrück und Lützelflüh miteinander verbinden. Der Fahrplan ist so angelegt, dass auch wichtige Anschlüsse für Weiterfahrten in Richtung Burgdorf und Langnanu gewährleistet werden.
Und es kommt noch besser: Gemäss der Informationsveranstaltung vom vergangenen Montag wird der Bus für Fahrgäste kostenlos, wer einsteigt, braucht nichts zu bezahlen. Dies ist für die zweijährige Versuchsphase so vorgesehen. Wenn möglich soll der Betrieb des Busses anschliessend beibehalten und definitiv etabliert werden. Ob später Abo-Gebühren erhoben werden, ist noch offen.
Um Kosten zu sparen, fährt der Bus nicht zu jeder vollen Stunde. Fahrten sind für Morgen, zur Mittagszeit und am späten Nachmittag, resp. frühen Abend vorgesehen. Damit ist sichergestellt, dass auch Schüler rechtzeitig im Schulhaus sind und für die Mittagspause nach Hause fahren können. Das heisst auch, dass der bestehende Schülerbus abgelöst werden wird. Das Angebot richtet sich aber primär an die Einwohner von Rüderswil, das belegt auch die Tatsache, dass der Bus während den Schulferien unterwegs ist.
Natürlich kostet das ganze etwas. Rund 150,000 Franken pro Jahr. Zieht man davon die ab 2018 zu erwartende Beteiligung des Kantons von rund 60,000 Franken jährlich und die Schülertransportgebühren ab, bleiben nur rund 30,000 Franken, die von der Gemeinde berappt werden müssen. Eigentlich nicht viel. Ob der Bus tatsächlich rollen wird, entscheidet sich an der kommenden Einwohnergemeindeversammlung vom 2. Dezember.